Axel auf Achse.de
Süd - Frankreich
Durch die Auvergne, entlang der Ardèche,
weiter der Tarn entlang, über die Cervennen, in die Camergue. Zurück über die Provence.
Da für die nächste Woche, der Winter im April angesagt war, hilft nur eins, kurz entschlossen, den Ludwig startklar zu machen, auf zur nächsten Wohnmobilreise.
Schon länger war ein Ziel, die Ardeche - die Tarn-Schlucht und die Camargue. So ging es am 20. April 2024 los über die Schweiz, nach Frankreich.
Mit wenig Verkehr - es war Samstag - , bin ich bis kurz vor Lyon gekommen. In Neuville-sur-Ain habe ich an einem Sportplatz einen ruhigen Platz für die Nacht gefunden.
Bevor es am nächsten Tag weiterging, fuhr ich noch zu einer günstigen Tankstelle (Diesel € 1,64). Mein erstes Ziel war im Zentralmassiv, der Winterskiort St. Antheme. Geplant war eine kleine Wanderung zu machen, aber auf Grund des einsetzenden Regens, habe ich lieber meine Kaffee-Kuchen-Pause eingelegt. Über kleinste Straßen, bergauf bis auf 1500m Höhe, ging es zu dem kleinen verträumten Ort Viverols. In der Zwischenzeit hat es aufgehört zu regnen, so dass ich von dem schönen Stellplatz in dem Ort und hoch zur Ruine laufen konnte.
Ein wirklich sehr schöner, verträumter Ort, den man gesehen haben muss. Das nächste Ziel war die Stadt Retourmac an der Loire. Hier war an dem Sonntag, großer Markttag, und keine Chance einen Parkplatz von 7m zu bekommen.
Mit viel Mühe habe ich mich durch den Ort gequetscht, rüber über die Loire, und entlang der Loire durch eine wunderschöne Schlucht, bis zum heutigen Übernachtungsziel Polignac. Die Stadt stellt kostenlos ca. 30 Stellplätze zur Verfügung, mit Ver/Entsorgung inclusiv. Ein perfekter Übernachtungsplatz mit Blick auf, die Schlossanlage hoch oben am Berg, der im Laufe des Abends noch ziemlich voll wurde.
auf dem Weg in die Auvergne
Saint - Anthème
Viverols
Ruine Viverols
durch die Gassen ....
eigenartige Wasserpumpe
Rathaus von Viverols
trotz renovierungsstau, ein gemütliches Plätzchen
auf dem Weg zurück zum Stellplatz
Loire Brücke bei Retoumac
Chamilières-sur-Loire
der Flieder blüht schon
weiter durch die Loire Schlucht
Stellplatz in Polignac
das Gewitter droht, zog aber vorbei
eine Stunde später - Sonnenuntergang
Bei bewölktem Himmel, ging es am nächsten Tag, in die in der Nähe liegende Stadt Le-Puy-en Verlay. Von weitem erkennt man schon die zwei markanten Berge mit der Kirche und der Statue obendrauf, die das Stadtbild prägen. Unterhalb des Altstadtviertel Aiguihle, habe ich sofort einen Parkplatz gefunden. Erstmal steil hoch den Berg, in die Altstadt. Aber die 300 Treppenstufen hoch zur Kirche des heiligen St. Michaels, habe ich mir erspart, weil nur der Weg hoch, hätte € 13.-- gekostet.
Sieht von unten auch viel imposanter aus, auch die 115m hohe rote Madonna mit Kind, habe ich mir von weitem angeschaut. Auch die restliche Altstadt hat Flair, und ist es wert, sie anzuschauen.
Das geplante Ziel für heute, war die Ardèche, dafür musste ich erstmal quer über das Zentralmassiv, bis auf 1200m Höhe, wo ich in einen kurzen Schneesturm kam. Eigentlich bin ich ja extra geflüchtet von dem Schnee im Allgäu, naja....
Unten im Tal bei Mayers, war es wieder sonnig bei 12 Grad plus. Der richtige Zeitpunkt, für die obligatorische Kaffeepause, bevor es zur Besichtigung nach Aubanas ging. Die Stadt muss man nicht unbedingt besichtigen, aber das Baguette von der Boulongerie war sehr gut. Der erste Teil der Ardèche war erreicht, als ich in Balazuc eingefahren bin. Normalerweise ist es verboten, in diesem Ort, mit dem Wohnmobil zu parken, obwohl 2 große Parkplätze zur Verfügung stehen. In der Vorsaison, wird man wohl ein Auge zudrücken, dachte ich mir. Und so war es auch, kein Strafzettel am Ludwig, als ich von dem wirklich sehenswerten Örtchen zurück kam. Balazuc ist klein, verwinkelt mit schönen kleinen Gassen und wirklich schön herausgeputzt.
Es gehört zu den schönsten Dörfern Frankreichs.
So langsam wurde es Zeit, einen Stellplatz für die Nacht zu suchen. Dank "Park4Night", habe ich ihn auf der anderen Seite der Ardèche, auf einer Hochebene gefunden. Ein spektakulärer Ort mitten in der Savanne, trotz einer kleinen Straße nebendran, absolut ruhig in der Nacht. Und der Sonnenaufgang am nächsten Morgen, war einfach nur schöööön.
Nach dem tollen Sonnenaufgang, ging es frisch gestärkt, die 15 km nach Labeaume. Hier habe ich im Reiseführer gelesen, das es dort eine sehr schöne, aber anstrengende Wanderung über 2 Stunden geben soll. Auch in diesem Ort, ist es nicht erlaubt mit dem Wohnmobil hineinzufahren. Über kleinste Sträßchen, gottseidank kam mir niemand entgegen, habe ich einen Tagesparkplatz außerhalb, bei der Mehrzweckhalle gefunden. Von diesem Platz aus, war sogar die Wanderung (gelb/weiß) angezeichnet, die zuerst hinunter in das Bilderbuch Dorf Labeaume ging, und dann entlang dem Fluss la Beaume. Nach ca. 2 km geht es spektakulär an der Felswand entlang, ein wenig Trittsicherheit war hier gefragt, bevor es steil bergauf ging, und kurz vor dem Parkplatz, wo der "Ludwig" stand, es wieder auf die Straße ging. Eine empfehlenswerte Wanderung, durch die Schlucht mit sehr schönen Aussichtspunkten.
Über Ruoms, ging es in die Gorges de l'Ardèche . Eine spektakuläre 40 km lange Straße, entlang und oberhalb der Ardèche-Schlucht, mit mehreren Aussichtsplattformen. Der bekannteste Punkt, am Vallon du Port d`Arc ( Felsengebilde), gibt es einen teuren Parkplatz für Wohnmobile, an dem in der Vorsaison gerade noch ein Plätzchen frei war. Für die Gorges de l'Ardèche braucht man viel Zeit, auf Grund der vielen Fotostopps, die man automatisch einlegt. Wahrscheinlich nicht zu empfehlen in der Hauptsaison. Bei St. Martin, bin ich dann abgebogen, nach Aiguèze, auch wieder eines der "schönsten Dörfer Frankreichs". Die Straße, mit der 2,60m breiten Brücke, über die Ardèche, war Zentimeter Arbeit - puh - aber geschafft ohne Schrammen am "Ludwig". Das Dörfchen Aiguèze , liegt auf einem Felsen über der Ardèche, die Lage ist einmalig. Ein schöner verträumter Französischer Ort, wie aus dem Bilderbuch. Weiter fuhr ich dann nach Bagnols s'Ceze, aber nicht mehr über die schmale Brücke, sondern über schmale Straßen. Den etwas größeren Ort habe ich angefahren, da der Tank dringendst aufgefüllt werden musste. Nun führte der Weg entlang der Cèze, bis nach Goudargues, auf den offiziellen Pass-Etap Stellplatz mit Ver-Entsorgungsanlage.
Das heutige Ziel war, der Zauberwald von Chassezac. Auf dem Weg dahin habe ich mir noch die alte historische Altstadt von Barjac angeschaut. Ein wirklich nettes Städtchen mit schönen alten Häusern und Gassen. Noch kurz ein Baguette und süßes für die Mittagspause, bevor es weiterging zum Foret du Paiolive. Es gibt hier 3 Parkplätze, aber auf der Straße dahin, dürfen keine Wohnmobile fahren. Aber Augen zu und die 500m zum ersten Platz fahren und geparkt, ist ja Vorsaison. Bis zum Beginn der Wanderung, waren es von dort, erstmal noch 2 km zu laufen, auf der schmalen Straße.
Zuerst ging es durch den Zauberwald, dann weiter über Felsen an die Schlucht der Chassezac, von wo man einen grandiosen Blick hinunter auf die Schlucht hat. Eine anstrengende, aber total schöne Wanderung, die ca. 3 1/2 Stunden gedauert hat. Den Kaffee und die süßen Stückchen habe ich mir wohl verdient.
Über absolut kleinsten, aber wunderschöne Schluchten und über Berge, gingen die schmalen Straßen, ca. 60 km für die ich rund 2 Stunden gebraucht habe, gottseidank kamen nur 3 Fahrzeuge entgegen. Entlang der Garnet und der Moulin du Roure, fuhr ich weiter bis kurz vor Florac, mit einem Zwischenstopp in dem schnuckeligen Ort Le Pont-de-Montvert.
auf dem Weg nach Barjac
Barjac
schöne Gässchen....
... und Blumengeschmückte Häuser
schöne renovierte alte Gemäuer
Blick von Barjac
Wanderweg Karte zum Bois de Paiolive
entlang von Felsengebilden
.... über Schotter und Felsenpfade
mit traumhaften Aussichten
enge Pfade entlang der Schlucht
mit Blick durch alte Bäume....
eine gigantische Landschaft
... auf die Gorges de Chassezac
... Kajakfahrer in der Schlucht
imponierende Felsengebilde
und wieder zurück durch den Zauberwald
entlang der Garnière
Bèdousse Basse
Pont de Montvert
Brücke über die Tarn
die Tarn, noch klein, aber wild
am Übernachtungsort Bèdouès
Nachdem der gestrige Tag, es schon durch faszinierende Landschaften ging, sollte heute es noch grandioser - spektakulärer werden. Eine der schönsten Schluchten Frankreichs - die Gorges de Tarn. Nicht so bekannt wie die Ardèche Schlucht, dafür umso mehr eindrucksvoller und ich war hin und weg, was ich da gesehen habe.
Die Tour beginnt in Florac, ein kleiner Ort an der Tarn, kann - muss man aber nicht unbedingt anschauen. Bis Ispagnac ist die Straße noch relativ breit, dann wird sie kurviger und höher über die Tarn. Links geht eine Abzweigung hinunter in die Schlucht, zu dem Weiler Castelbouc, direkt an der Tarn. Die schmale Straße zu dem Weiler, ist eine Herausforderung, da sie sehr schmal ist, aber den Ort muss man gesehen haben. Ein wunderschöner alter Weiler, einfach traumhaft. Der Weg wieder auf die Hauptstraße, führte über eine 2,50 m breite Brücke, ohne Geländer und danach eine 15% steile Steigung hoch. Nichts für schwache Nerven.
Weiter ging die Fahrt nach Sainte-Enimie, ein sehr touristischer kleiner Ort, und einem sehr schönen Parkplatz für Wohnmobile. Von St.-Enimie bis nach La Malène ist der spektakulärste Teil der Fahrt durch die Tarn-Schlucht. Zum Teil sehr enge Straßen, mit Felsüberhänge, die man auch mit dem Wohnmobil, bei vorausschauendem Blick, sehr gut meistern kann. Leider hat es immer wieder leicht geregnet, so das ich die geplante Wanderung, von La Malène zum Roc des Hourtous, einem gewaltigen Aussichtspunkt, nicht gemacht habe. Es ging genauso spektakulär weiter, mit Aussichtshaltestellen, auf die Cirque des Baumes, eine gewaltige Felswand mit 600m Höhe, bis nach Les Vignes.
Hier bin ich dann den Straßenschildern gefolgt, zum Point Sublime, einer der schönsten Aussichtspunkte der Gorges de Tarn. Den Regenschauer, oben auf dem Aussichtspunkt, habe ich mit der Kaffeepause überbrückt, bevor ich Fotos von der Schlucht von hoch oben, ins Tal gemacht habe. Wieder zurück auf dem gleichen Weg, über Les Vignes, fuhr ich dann auf wieder breiteren Straßen, nach Le Rozier .Durch den touristischen kleinen Ort, bin ich ein wenig durch gebummelt, bevor ich weiterfuhr zur Geierschlucht, oberhalb des Ortes. Eigentlich wollte ich da oben übernachten, der Parkplatz hat mir aber nicht zugesagt, und auf Grund von Nieselregen, waren auch keine Geier zu sehen. Auf der anderen Seite von Le Rozier, fuhr ich auf die Hochebene von La Roque Saint Marguerite, wo ich einen schönen Stellplatz am Waldrand gefunden habe. Mit Kuckucksrufen ging der eindrucksvolle Tag zu Ende.
Nachdem es in der Nacht meistens geregnet hat, war es am Morgen bewölkt und Nebelig auf dem Plateau. Auf dem Weg nach Millaut, entdeckte ich einen Wegweiser, zum "Chaos de Montpellier-le-Vieux". Das Chaos hat mich natürlich interessiert. Dahinter versteckt sich auf Deutsch "eine Ansammlung spektakulärer Felsbrocken", in einer Parkanlage mit Wohnmobilstellplatz. Bei leichtem Nieselregen kann man sich das mal anschauen, aber € 15,-- Eintritt, für eine Wanderung entlang von Felsen bei Regen, war es mir nicht wert. Dann fahre ich doch gleich nach Millau und schaue mir die Stadt an. Es hat eine Weile gedauert, bis ich einen entsprechenden Parkplatz gefunden habe. Es war Samstag und deshalb soviel los, weil ein großer Wochenmarkt stattfand. Dann füllen wir doch gleichmal die Vorräte auf, frischer Spargel, Kartoffeln, Tomaten und ein Brot, das Essen für heute Abend ist gerettet. Gut bepackt, bin ich dann noch ein wenig durch die Stadt gelaufen, bevor ich wieder zurück zum "Ludwig" kam. Durch den Canyon de la Dourbie, bis nach La Roc de Marguerite, ging der erste Teil. Von weitem war schon hoch oben auf dem Berg, die alten Häuser zu sehen. Parken konnte man aber nur unten im Tal und ca. 2 km steil Bergauf muss man laufen um in den Ort zukommen. Auch wenn es ein sehr schöner alter Ort sein soll, bin ich nur ein Stück hochgelaufen, den der einsetzende Regen, hat mich nicht motiviert weiter zu laufen. Also fuhr ich weiter durch das Tal, bis nach Nant, bei richtigem Aprilwetter. In Nant habe ich erstmal eine Viertelstunde den niederkommenden Regenschauer abgewartet, bis ich zur Besichtigung losgezogen bin. Ein verschlafener, aber wunderschöner Ort, wo die Zeit stehen geblieben ist. In Nant, gibt es eine der besten Patisserien Frankreichs, die aber leider geschlossen hatte. Es war trotzdem, sinnvoll hier einen Stopp einzulegen.
Weiter fuhr ich über die Hochebene Causse du Larzac zum Mittelalterlichem La Couvertoirade. Das mit Mauern und Türmen ringsum befestigte Dorf, ist einer der Touristischen Höhepunkte in der Gegend. Der Ort wurde im 12. Jhd. gegründet und so sieht es auch noch heute aus, wie in einer Puppenstube mit einigen Souvenirläden. Der Eintritt ist frei, dafür kostet der Parkplatz € 12,--, ganz schön happig.
Bei strömenden Regen, bin ich über kleine, sehr schmale Straßen, in das 50 Einwohner Dörfchen Vissec, wo es einen offiziellen kostenlosen Stellplatz gibt, gefahren. Ein wunderschöner Stellplatz mit Ver/Entsorgung ( gegen Spende), abseits von allem Trubel, mit einer Tafel für Rad und Wanderwege. Super das es so etwas noch gibt.
Am nächsten Morgen, immer noch Regen, irgendwie habe ich gerade kein "trockenes Händchen" bei meiner Reiseplanung. Die geplante Radtour nach Navacelles und zu den Wasserfällen, macht nicht wirklich Sinn. Also haben ich den "Ludwig" gestartet, und fuhr los zum Panorama de Blandas, mit Sicht auf den Cirque de Navacelles. Ich lies mich nicht von dem Regen aufhalten und lief von dem Parkplatz zu dem Aussichtspunkt, um die grandiose Landschaft, mit Blick auf den Vulkankessel von Navacelles anzuschauen. Trotz Regen es hat sich gelohnt dahin zu laufen. Über kleinste kurvige Straßen führte mich der Weg über Ganges, entlang der Herault nach St. Jean-de-Buèges. Ein wunderschönes Mini Dorf, mit sehr schmaler Durchfahrt und einem Parkplatz für 2 Autos, die aber leider belegt waren. Also gab es nur eine Besichtigung vom Wohnmobil aus. Bei Guilhem habe ich den nächsten Stopp gemacht, jedoch nicht um die Grotte zu besichtigen sondern ein wenig entlang der Schlucht der Hèrault zu laufen und den Klippenspringern zuzuschauen. Die waren schon sehr mutig, trotz Neoprenanzug bei 8 Grad Außentemperatur, die 20 m hohen Klippen herunterzuspringen.
Zum regnen hat es in der Zwischenzeit aufgehört, so das ich auch noch durch das Städtchen Saint-Jean-de-Fos bummeln konnte. Für die Nacht habe ich mir den Stellplatz an der Cirque de Mourèze ausgesucht. Am Infostand wollte ich die Parkgebühren bezahlen, aber auf Grund des schlechten Wetters, war dieser kostenlos. Auch schlechtes Wetter kann Vorteile haben.
Guten Morgen Südfrankreich
Cirque de Navacelles
Panorama Bild vom Talkessel
die Serpentinenstraße habe ich mir wegen Regen erspart
Ortsdurchfahrt von St. Jean-de Buèges
Gorges de L'Hèrault
am Ufer der Hèrault
versunkene Treppe im Fluß
die Klippen der Gorges Hèrault
mutige Klippenspringer
St. Jean-des-Fos
Übernachtungsplatz in Mourèze
Am Morgen fing es wieder leicht zu regnen an, wird schon nicht so schlimm werden. Ist ja alles nur eine Frage der Kleidung, ausgerüstet mit Regenkleidung, zog ich los die 3 Stunden Wanderung, durch den Cirque de Mourèze anzugehen. Die Wanderung ist ein lohnendes Naturereignis, über Schotterwege und leichtes kraxeln über Steine, entlang verwittertem Gestein und fantastischen Felsformationen, leider auf Grund des Regens, war die Sicht nicht so gut. Gut durchnässt bin ich am Wohnmobil wieder angekommen, einmal umziehen und weiter ging es. Über Liausson fuhr ich zum Lac du Salagou. Der See ist ein ehemaliger Vulkan, mit roter Erde.
Habe an dem See nur kurz gehalten, ein paar Fotos gemacht, und schnell wieder in den trockenen "Ludwig" zurück.
Vielleicht wird es weiter südlich, das Wetter besser? In Penzenas auf dem Schotterparkplatz, sah es aus wie eine große Seenlandschaft. In der Hoffnung das es zum regnen aufhört, habe ich erstmal eine Kaffeepause eingelegt. Laut der App Regenradar soll es den ganzen Tag weiterregnen. Kurz entschlossen, fuhr ich weiter an das Mittelmeer, zum le Cap-d'Agde, auf den großen kostenlosen Parkplatz (Saison bedingt) direkt an das aufgewühlte stürmische Meer. Der perfekte Stellplatz für die Nacht. Den restlichen Tag habe ich mit Lesen, und mit der Suche auf der Wetter App nach sonnigen Wetter zu fahnden, verbracht.
Endlich mal wieder am Morgen kein Regen, aber die Wetterprognose für Agde und Sète, war für den restlichen Tag nicht so besonders, aber ca. 100 km östlich in der Camargue, war den ganzen Tag Sonne angesagt.
Also los, der Küste entlang, nach Aigues-Mortes.
Die mittelalterliche Stadt, Aigues-Mortes am Rande eines Salzsees, gilt als eine der besterhaltenen Wehranlagen Europas. Zu beginn des 13 Jhd. wurde die Stadt von König Ludwig IX. gegründet. Eigentlich ist es ein touristisches muss, über die Wehranlagen zu laufen, aber die alten Gassen und alte Häuser, haben mir besser gefallen, als alles von oben anzuschauen. Und wieder habe ich mal eine leckere Patisserie gefunden, und die Kaffeepause ist gerettet, nach der ausführlichen Besichtigung des wunderschönen, touristischen Ortes.
Vor über 40 Jahren war ich in Les Stes-Maries-de-la-Mer der Hauptort in der Camargue, damals noch mit dem Zelt, und bei Sandsturm. Jetzt war jedoch schönstes, sonniges Wetter angesagt. Einen großen Stellplatz, stellt die Stadt zur Verfügung, nicht sehr schön, aber Ortsnah und Mittags war er schon gut belegt. Ich habe beschlossen eine Radtour zu machen, entlang der Strandpromenade, weiter über Sandwege mit Slalom um die Wasserpfützen vorbei, immer am Meer und Salzseen vorbei zum Leuchtturm von Gacholle. Es war eine sehr gute Entscheidung die wohl anstrengende, 35 km lange Radtour zu machen. Einfach nur schön, den Flamingos zuzuschauen, Camargue Pferde
waren zu sehen, gigantische Landschaften und das Meer auf der anderen Seite. Die Camargue wie aus dem Bilderbuch.
Bei bewölktem Himmel, fuhr ich am nächsten Morgen erstmal noch La Sant-Marie-de-la-Maire, um im Fischladen frische Muscheln zu kaufen. Da freut man sich schon am Morgen, auf das Abendessen. Auf dem weiterem Weg, bin ich dem Hinweisschild "Musèe de la Camargue", was aber nicht wirklich sehenswert war. Die Stadtbesichtigung von Arles habe ich nicht gemacht, nur den Lidl besucht, da von allen Seiten gewarnt wurde, in der Stadt das Wohnmobil nicht unbeaufsichtigt, zu lassen. Etwa 6 km östlicher, war der Parkplatz sicherer, bei dem ehemaligen Abtei Montmajor. Die Klosterruine steht auf der Unesco Weltkulturerbe, als besondere Sehenswürdigkeit. Unweit davon, steht das Aquädukt von Barbegal, das ich mir angeschaut habe. Über das alte römische Aquädukt wurde das Trinkwasser herangeschafft und über die 2. Rinne die ehemaligen ;Mühlenräder angetrieben. Wahnsinn was da vor hunderte von Jahren schon gebaut wurde. Über St- Maussane ging die Fahrt, durch den Foret de Mouriès, eine wunderschöne Landschaft mit verschiedenen Felsgebilde.
Von weitem sah man schon, hoch auf einem Felsen das alte Dorf Eygalières. Vom alten Dorf oben , hat man eine tolle 360 Grad rund-um-Sicht auf das Alpilles - Gebirge. In Orgon, wollte ich eigentlich eine 3.5 Stunden Wanderung machen, doch mein Knie wollte nicht so mitmachen, nach der gestrigen Radtour. Nach dem Bummel durch das alte Städtchen, machte ich mich auf mit Regenwolken am Himmel, auf den Übernachtungsplatz von Avignon. Den Abend beendete ich mit dem feinen Muschelessen, bei strömenden Regen im Wohnmobil.
Mit Regentropfen auf dem Wohnmobildach, bin ich relativ früh morgens aufgewacht. Das Wetter hätte ich mir Ende April in Südfrankreich doch ein wenig anders erwünscht. In der Zwischenzeit war in Deutschland schönstes Frühlingswetter mit 24 Grad, und ich bin im verregneten Frankreich. Aber wenn ich schon im schönen Avignon bin, schaue ich es mir auch im Regen an. Aber nach der Stadtbesichtigung, werde ich den Heimweg antreten, habe ich beschlossen.
Nachdem Frühstück hat es dann nur noch genieselt, also los den 10 Minuten Weg, in die Altstadt. Zuerst zum Papstpalast, vorbei an der Cathèdrale Notre-Dame und hoch zum Papstgarten, wo man eine tolle Aussicht auf die berühmte Brücke Pont d'Avignon hat. Weiter zum Rathausplatz und nun östlich in die Altstadt, zur Markthalle und an den vielen kleinen Theatern vorbei. Am lebhaftesten ist Avignon, wenn das Theaterfestival im Juni/Juli ist, mit ganz vielen Vorführungen auf den Plätzen in der Altstadt. So wie ich es bei meinem letzten Besuch in Avignon erlebt habe.
Nach rund 3 Stunden war ich wieder zurück beim "Ludwig", der auf dem gesicherten Stellplatz stand. Noch einmal Ent/Ver-sorgen, der Tanks und nach einigem bemühen mit dem Zahlautomat, ging es auf die Autobahn - Richtung Schweiz. Nach ca. 250 km Autobahn, habe ich mir meine Kaffeepause verdient. Die restlichen 100 km zu meinem Übernachtungsziel, in der Nähe der Schweizer Grenze in Charvonnex, habe ich über Landstraßen erreicht.
Ein wunderschöner, ruhiger, kostenloser Stellplatz oberhalb des Dorfes mit Blick auf die französischen Berge. Ein gelungener Abschluss bevor es am nächsten Morgen die restlichen 500 km nach Hause ging.
Fazit der Reise durch Südfrankreich:
Bis zur der Reise entlang der Loire, im Oktober 2023, war ich sehr skeptisch gegenüber Frankreich, auf Grund meiner Erfahrungen in den 80'er Jahren. In der Zwischenzeit muss ich sagen, Frankreich ist einer besten Wohnmobil Länder in Europa, tolle Stellplätze zum Teil kostenlos, sehr viel Ver/Ent-Sorgungsstellen, freundliche Franzosen die sich auch bemühen Englisch zu reden. Wunderschöne Landschaften, wie Ardeche bzw. noch imposanter die Tarn, das Cervennen Gebiet, sowie die Camargue. Leider teilweise überzogene Eintrittspreise und Autobahn Gebühren, aber da kann ja jeder selber entscheiden ob es die € es wert sind. Das war mit Sicherheit nicht meine letzte Wohnmobil - Tour nach Frankreich.